Heute, 30. August. Ich möchte euch mitnehmen, meine Gedanken teilen. Ein Punkt, der immer wieder hochkommt, das ist tatsächlich das Thema Füße und Barfußschuhe. Ich hatte tatsächlich eine Bekannte, die immer wieder Probleme mit ihrem Mittelfuß hat. Und da haben wir uns gestern unterhalten. Interessanterweise höre ich auch gerade von Peter Attia eine Podcastfolge zum Thema Fußgewölbe Barfußschuhe, soll man Einlagen tragen? Was kann man tun, um die Füße zu stärken? Und da haben wir tatsächlich neben Corona momentan eine Pandemie, schon seit vielen Jahren, sogar Jahrzehnten. Mitte des letzten Jahrhunderts ist man dazu übergegangen, Füße zu dämpfen, beim Laufen, also eher Joggen, nicht im Alltag. Und wenn man sich jetzt einen modernen Schuh heutzutage anschaut, dann hat er eine sogenannte AFersensprengung. Das heißt, die Ferse ist höher als die Zehenspitzen. Man läuft also permanent bergab. Und das hat einige Konsequenzen. Das erste ist die Wadenmuskulatur und die Achillessehne, die daran anschließt, die ist die ganze Zeit so ein bisschen entspannt, gestaucht und nicht gestreckt, was definitiv ein Problem ist, da der Körper die ganze Zeit denkt, man läuft wie gesagt bergab und sobald man dann anfängt zu laufen. Eigentlich sollte die Achillessehne mit den Muskeln eine gewisse Vorspannung halten wie so ein Flitzebogen, mehr oder weniger Energie speichern und beim Laufen dann wieder abgeben. Na ja, wenn die die ganze Zeit nicht es gewohnt ist, sich zu strecken und dann auf einmal mit dieser Belastung sich konfrontiert sieht, dann gibt es da hinten Schmerzen, meistens im Bereich des Achillessehnenansatzes, medizinische eine Achillodynie. Darüber hinaus ist auch diese Dämpfung der Ferse mit einem gewissen kritischen Auge zu betrachten, da man das Laufverhalten anpasst. Man hat letztendlich keine Beschwerden, keine Schmerzen, wenn man schön schnell läuft und immer mit der Ferse zuerst auftritt. Aber das ist nicht so ganz natürlich. Wer Kinder hat, weiß, die Kinder laufen tendenziell eher auf dem Vorfußballen und erst durch diese anderen Schuhe, die wir haben, haben wir es überhaupt erst uns ermöglicht, schmerzfrei so dermaßen mit der Ferse aufzuschlagen und diese Belastung zu bringen, führt auch zu anderen biomechanischen Belastungen innerhalb der Kette von Sprunggelenk und Ferse über Knie bis auf Hüfte. Die Muskeln werden anders angesprochen, als wenn man zuerst mit dem Vorfuß aufkommt und dann mit dem Vorfuß und dem Mittelfuß das Ganze abgedämpft und dann im weiteren Verlauf dann die Ferse aufsetzt und hoch federt, hoch schnellt, wenn man mit der Ferse überhaupt aufkommt. Das ist momentan so das Problem, dass man Absätze hat und so weiter, das finden vielleicht Frauen schön und schick. Die Mode kam damals auf, als man letztendlich Absätze eingeführt hat, um den Fuß sicher im Steigbügel zu halten. Ich glaube, so viele Menschen reiten in moderner Zeit gar nicht mehr. Aber der Absatz ist geblieben, weil man da den Po mit betont und sich ein paar Zentimeter Körpergröße mit rausholen kann. Dass man letztendlich mit so einem angewinkelten Fuß dann irgendwie mehr oder weniger reflexartig auch gleich ins Knie gehen muss, dadurch auch die Hüfte permanent gebeugt ist. Das ist so ein Nebeneffekt. Und dass man da schöne Hallux Valgus bekommt als Frau, unschöne Zehen, Zeherndeformitäten und so weiter ist noch ein anderes Beiprodukt. Das muss man dann alles schön operativ korrigieren, dass man diese Schuhe tragen kann. Naja, das haben wir zum Glück Väter nicht so sehr das Problem, aber man hört und sieht das und kennt das aus der Bekanntschaft. So, ein anderes Thema in dem Bereich ist auch noch vorne die Zehen-Box, also sprich da wo die Zehen sich drin bewegen. Auch die sind meistens modisch schön schmal geschnitten, laufen spitz vorne zu und der Kleinzeh und zum Teil der Großzeh, die werden nach innen gequetscht, nach innen gedrückt und werden dadurch auch zunehmend deformiert und führen da zu Problemen. Also die Zehen, die können gar nicht bei einer Abreollbewegung sich schön in den Boden graben. All das fehlt. Und ein anderer Punkt der Dämpfung ist, dass man letztendlich den Untergrund gar nicht mehr richtig spürt. Die sogenannte Propriozeption. Also sprich ist der Boden stabil, ist der weich, gibt der nach? Welche Beschaffenheit hat er denn überhaupt? Ist es ein grober Boden? Ist es ein glatter Boden, feiner Boden? Ist der Boden selbst federnd und ist auch fest und hart? Das ganze Gefühl, das geht letztendlich gar nicht mehr ans Gehirn. Und das ist eigentlich schade, weil das sind wichtige Informationen, die auch, das ist letzendlich wie wenn man das ganze Leben nur Handschuhe tragen würde und gar nicht mehr merkt, ob man jetzt quasi was man eigentlich anfasst. Ja, was ist denn die Lösung dafür? Probleme schafft das auf jeden Fall auf jeder Ebene. Ich will jetzt von Einlagen und so weiter gar nicht erst anfangen. Aber was kann man dagegen tun? Es gibt minimalistische oder bzw. Barfußschuhe, die das Ganze so ein bisschen angehen sollen und das, was die anderen Schuharten mehr oder weniger als Nachteil haben. Wenn man es als Nachteil definieren möchte, haben die letztendlich dann wiederum im Gegenzug als Vorteil. Das heißt, wir haben meistens eine sehr dünne Sohle, wenige Millimeter stark. Sie haben meistens sind sie super weich, die haben also gar keine Abstützung im Mittelfuß. Man kann die zusammenrollen wie ein Stückchen Gummi von vorne bis nach hinten und kann sie sich quasi in die Gesäßtasche oder in die Hosentasche stecken. Sie haben keine Fersensprengung. Das heißt, die Ferse ist nicht höher als die Zehen vorne. Sie sind meistens auch relativ flexibel, atmungsaktiv und die meisten Modelle inzwischen auch im Gedanken nachhaltig produziert. So, Sie bieten zum Untergrund einen ausreichenden Schutz gegen Durchtritt von irgendwelchen spitzen Gegenständen und in gewissem Umfang auch eine thermische Isolation. Das heißt, dass meine Zehen oder Füße nicht allzu kalt werden. Ja, ein paar Nachteile gibt es dennoch, weil wenn ich solche Schuhe nie in meinem Leben getragen habe, ich nicht irgendwie auftrainiert habe, dann kann es durchaus in den ersten Tagen, Wochen, Monaten zu Problemen führen, weil mein Fuß gar nicht darauf ausgelegt ist, erst gar nicht trainiert, letztendlich mit so einem Schuh überhaupt umzugehen. Das heißt, ich muss letztendlich das Laufen lernen, weil wenn ich jetzt anfange, etwas schneller zu laufen, mit der Ferse aufzuschlagen, dann merke ich das relativ schnell hinten in der Wirbelsäule im Kopf, ich krieg Kopfschmerzen oder Fersenschmerzen oder Knieprobleme. Und das andere ist, die Muskeln kommen auf einmal wieder auf Dehnung. Wo bisher immer die Achillessehne und der Wadenmuskel schön schlaff war oder einigermaßen schlaff, wird er auf einmal auf Spannung gebracht. Das heißt, jetzt kann ich auf einmal Schmerzen da hinten bekommen. Und das liegt aber nicht daran, dass der Schuh scheiße ist, sondern das liegt daran, dass letztendlich mein Körper sich so lange daran adaptiert hat, mit diesen Krücken laufen zu lernen oder im Alltag umzugehen, dass er gar nicht mehr weiß, wie es ohne geht. Dann hat man noch den Punkt, dass man empfindliche Fußsohlen haben könnte. Das ist bei mir zum Beispiel so, wenn ich auf spitzem Kies laufe und ich dann halt doch wirklich nur eine minimal dünne Sohle drunter habe, dann merkt man die spitzen Ecken und Kanten doch sehr deutlich. Und wenn man empfindlich ist, dann ist das durchaus an der einen oder anderen Stelle auch mit Schmerzen verbunden. Ja, und natürlich die Temperaturen. Es gibt da natürlich entsprechende Isolations-, Korkeinlagen, Aluminium bedampfte, beschichtete Sohlen, die da auch in kälteren Jahreszeiten eine ausreichende Isolation zum Untergrund schaffen sollen. Aber natürlich, wenn du drei Zentimeter vom Boden weg bist mit einer schönen Luftpolster Schaumgummischicht, hast du natürlich eine andere Isolation als wenn du hergehst und irgendwie drei Millimeter mit noch mal irgendwie fünf Millimeter Korkboden oder so. Und das macht natürlich dann auch wieder den Schuh steifer und damit auch wiederum anfälliger. Ein Hinweis noch. Es gibt durchaus auch Schuhe, die haben wie eine Art Stollen unten drunter. Das heißt, wenn ich auf rutschigen Untergrund bin, ist zwar die Sohle an sich immer noch sehr dünn, aber man hat unten drunter letztendlich ein Profil, was es einem ermöglicht, zumindest auf unebenen Grund, rutschigem Grund sauber laufen zu können. Wie gehe ich jetzt also vor, wenn ich jetzt eine Einlage habe, also schon einen maroden Fuß habe, der Unterstützung braucht, damit er nicht weh tut oder vermeintlich Unterstützung braucht? Da muss ich mir diese Einlage erst mal abgewöhnen. Das heißt, ich gehe her trage die Einlage morgens vielleicht eine halbe Stunde, Stunde, vielleicht nicht bei einem schnell zum Büro laufe, sondern in kleineren Etappen. Weniger belastend nicht. Dann mittags noch mal eine halbe Stunde, Stunde Pause und abends noch mal eine halbe Stunde, Stunde Pause für einfache Strecken. Einfach, dass der Fuß sich dran gewöhnt. Ich brauche diese Unterstützung nicht, denn in der nächsten Stufe, wenn ich mir den dann zunehmend abgewöhnt habe, ich auf in einen normalen Schuh normaler Belastung wieder ausgesetzt bin und damit klarkomme, kann man umgekehrt langsam aber sicher auftrainieren. Es gibt Studien, die belegen, dass ein Barfußschuh zu tragen die gleiche gute Trainings- den gleichen guten Trainingseffekt hat, wie wenn ich ein gezieltes Fuß-Training mache. Nicht ganz, vielleicht nicht ganz 100 Prozent, aber 80 bis 90 Prozent. Und das ist durchaus spannend zu hören. Das heißt, nur das Tragen eines Schuhs sorgt dafür, dass die Muskeln, die das Fußgewölbe aufspannen wieder ausreichend Training bekommen und dadurch letztendlich auch wieder letztendlich Schmerzen im Fuß vorbeugen können. Und das ist eigentlich schon phänomenal. Nur durch einen anderen Schuh. Jetzt ist die Frage welche Ansprüche hast du an so einen Schuh? Wie gesagt, die Punkte habe ich aufgeführt. Es heißt letzendlich keine erhabene Ferse, keine zusätzliche Dämpfung, insbesondere im Fersenbereich. Einen insgesamt weichen Schuh rund um, dass da letztendlich auch nicht der Mittelfuß zusätzlich stabilisiert ist. Ähm ja, das nur die Hauptpunkte, die man da beachten kann. Er muss nicht teuer sein. Es gibt verschiedene Hersteller, die Barfußschuhe im Angebot haben. Die unterscheiden sich vielleicht tatsächlich noch ein bisschen im Bereich des Vorfußes mit der Zehenbox. Das heißt, dass man da letztendlich vorne wie gesagt mit einem breiten Fuß auch alle Zehen nebeneinander frei gegeneinander bewegen kann, ohne dass sie eingeklemmt sind. Und dann, optisch würde ich sagen, gibt es so gut wie gar keine großen Probleme mehr. Es gibt inzwischen sehr schöne Schuhe, die auch im Alltag kaum sich von anderen Schuhen unterscheiden, weil wenn man irgendwo einen schönen handgemachten Budapester hat, mit einem eigenen Leisten, da kommen natürlich Barfußschuhe vom klassischen Charakter her nicht ran, aber dafür sind sie gesünder. Kinder auch noch ein Thema? Ja, Kinder können Barfußshuhe tragen. Kinder laufen gerne und viel barfuß. Sie haben ein natürliches Laufbild, das sie tatsächlich erst durch das Tragen dieser modernen Schuhe verändern und dann zum Fersenläufer werden. Und wer noch sportlich unterwegs ist, wird den Vorteil schätzen lernen. Ein Vorfußläufer kann eine höhere Leistung bringen als ein klassischer Fersenläufer. Da ist allerdings ein ganz anderes Kapitel ein ganz großes, anderes Thema. Es gibt da ein interessantes, schönes Buch, Born to Run, ist ein Klassiker. Da geht's ein bisschen genau um dieses Thema Barfuß laufen, minimalistisch laufen, das ist nicht die Allerwelts-Lösung. Es ist auch nicht so, dass wenn jemand gut und gerne und effizient mit einem normalen, gedämpftem, gestützten Schuh gute Leistungen bringt, dass er sich jetzt sofort umlernen muss. Gezwungenes umzulernen. Ich denke, beides muss zueinander passen. Das ist ein Prozess. Aber wenn man das Ziel hat, lang, langanhaltend, gute, kräftige Füße zu haben, die gesund sind, die keine Schmerzen verursachen im Alltag, dann ist das eine super gute Sache, so dass meine 5 Cent zum Thema Barfuß bzw. minimalistisches Gangbild, Schuhe. Und ich denke, wenn man sich in diesem Kontext letztendlich noch ein bisschen Infos holt, ich werde das ein oder andere noch dazu auf die Shownotes schreiben, dann steht einem ungetrübten, lang anhaltenden, langlebigen, gesunden Fuß nichts im Wege und auch schönen Füßen für die, die das Ganze noch ästhetisch betrachten wollen. Ja, Fragen, Kommentare, Anregungen wünsche ich mir. Das waren es meine Gedanken, die ich zu dem Thema immer schon mal teilen und loswerden wollte. Und ich freue mich auf euer Feedback. Bis dann.